Kraftvoller Gesang trifft auf
sphärische Empfindsamkeit: In Anna Valiulinas Klangwelt
verschmelzen russische Folklore mit zarten Jazz- und
Soul-Elementen. Die Musik der in Irkutsk geborenen Sängerin
und Pianistin vereint volksmusikalische Klänge
internationaler Couleur mit unterschiedlichsten
Musikrichtungen auf innovative und mannigfaltige Art und
Weise. „Sie hat viele Seiten und strebt stets nach
Neuem“, lobte die Süddeutsche Zeitung die in München
lebende Russin. Anna Valiulina bleibt in ihrem
musikalischen Schaffen nie stehen: geprägt durch eine
klassische Gesangsausbildung, ein fruchtbares Jazz-Studium
sowie beständige Berührungen mit Soul verarbeitet die
Musikerin Elemente süd- und osteuropäischer Folklore ebenso
wie Klangfarben aus dem Orient oder dem Balkan.
Bereits im Alter von fünf Jahren begann Anna Valiulina ihre
Klavierausbildung an der Städtischen Musikschule in
Irkutsk. Als Tochter eines russischen Bajan-Spielers mit
tatarischen Wurzeln sah sie sich schon immer mit
facettenreichen Musik- und Kulturperspektiven konfrontiert.
Bereits in ihrer Jugend hörte sie russische Volksmusik
ebenso wie internationalen Soul und Jazz-Standards. Auf
eine klassische Ausbildung an der Musikschule in Irkutsk
folgte für die begabte erst 17-jährige Pianistin die
Aufnahme an der Mussorgski Hochschule für Musik in der
Millionen-Metropole St. Petersburg. Daraufhin studierte
Anna Valiulina Jazz-Gesang sowie Jazz-Klavier an der
Staatlichen Universität für Kultur und Kunst St.
Petersburg. Nachdem sie ihr Studium mit Auszeichnung
abgeschlossen hatte, zog es die Musikerin nach Deutschland.
An der Hochschule für Musik und Theater München erhielt sie
im Fach Jazz-Klavier Unterricht bei ihrem Landsmann Prof.
Leonid Chizhik. Die musikalischen Eindrücke ihrer Laufbahn
bündelte Anna Valiulina in einem ersten Album. Die Musik
der CD speist sich aus russischem, italienischem und
brasilianischem Liedgut, innovativ arrangierten Jazz- und
Soul-Nummern sowie virtuosen eigenen Kompositionen.
So zeigt sich in Anna Valiulinas musikalischem Schaffen,
wie ergiebig sich die Ausarbeitung vornehmlich russischer
Folklore gestalten kann. Die Stücke, deren Kompositionen
teilweise bis in das neunte Jahrhundert zurückgehen, eignen
sich als unerschöpfliche Basis neuartiger Jazz-Versionen.
Ihre spannungsreichen Harmonien sowie ungeraden Rhythmen
ermöglichen klangvolle und anregende Kompositionen. Die
Sängerin und Pianistin verarbeitet dabei neben bekannten
Volksliedern wie „Otschi Tschernie“ auch
bislang unbeachtete Werke, in denen sie mit anspruchsvollen
langen übergreifenden Vokalisen imponieren kann. Durch die
Zusammenarbeit mit internationalen Künstlern, prägen immer
abwechslungsreichere Klänge die Musik Anna Valiulinas. So
musizierte die Russin bereits mit den brasilianischen
Bassisten Paulo Cardoso und Guto Brinholi, dem jungen
talentierten serbischen Pianisten Vladan Mijatovic und dem
bulgarischen mehrfach ausgezeichneten Pianisten Konstantin
Kostov sowie dem weißrussischen Hackbrettspieler Michael
Leontchik, der durch einzigartige Improvisationen
beeindruckt.
In Russland füllt Anna Valiulina bereits große Konzertsäle.
Seit ihrem Umzug nach Deutschland erobert sie neben den
Bühnen internationaler Jazz-Festivals (u.a. Jazzibar in
Serbien, Baikal Waves in Russland und Tollwood sowie
Theatron in München) renommierte Münchner Konzertstätten.
Sie gastiert in der Philharmonie, dem Carl Orff Saal, der
Black Box, dem Künstlerhaus, dem GOP Varieté-Theater
München, dem Night Club im Bayerischen Hof sowie dem
bekannten Jazzclub Unterfahrt, der an Anna Valiulinas
Konzerten restlosen Ausverkauf vermeldete, und in dem der
Bayerische Rundfunk das Konzert aufzeichnete, um
Ausschnitte ihres aktuellen Probramm in einem Portrait der
Sängerin in der TV-Reihe “Klick Klack” zu
zeigen.
Begleitet wird die Sängerin dabei von namhaften Größen der
Jazz-Szene, unter anderen Claus Reichstaller (Trompete),
Jan Eschke (Klavier), Christian Elsässer (Klavier), Tim
Allhof (Klavier), Marcus Kesselbauer (Saxophon), Bastian
Jütte (Schlagzeug), Guido May(Schlagzeug), Alexander von
Hagke (Saxophon) und Andreas Kurz (Kontrabass).
Stets ist sie „begierig geblieben, dazu zu lernen,
Neues zu erkunden“, würdigte die SZ Anna Valiulinas
Weg. So mündet die stilistisch fusionierende Musikalität
der Sängerin und Pianistin in einer mannigfachen
Klangsphäre. Nicht zuletzt der virtuose und
lagenübergreifende Gesang Anna Valiulinas verleiht den
Aufnahmen sowie Live-Darbietungen der Russin eine
einzigartige Dynamik und Ästhetik zugleich: „Es gibt
wenige junge Sängerinnen, die so viel Kraft in der Stimme
haben und sie zugleich so intelligent einsetzen.“
(SZ)